Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg auf der Ethical Fashion Show in Berlin, am 29. Juni 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mittlerweile fühle ich mich wie ein alter Hase auf der Ethical Fashion Show und freue mich wieder hier zu sein und zu sehen wie facettenreich nachhaltige Mode ist.
Ich darf ja nur wiederkommen, wenn ich Neuigkeiten aus dem Bündnis für nachhaltige Textilien mitbringe. Somit ist es ein gutes Zeichen, dass Sie mich heute hier sehen.
„Unserem Ziel, bis 2018 weit mehr als zwei Drittel des deutschen Textil-Einzelhandels dabei zu haben, sehe ich mit Zuversicht entgegen.“
Während andere Institutionen mit Austrittsbekundungen von schwergewichtigen Mitgliedern zu kämpfen haben, wächst das Textilbündnis immer weiter. Unserem Ziel, bis 2018 weit mehr als zwei Drittel des deutschen Textil-Einzelhandels dabei zu haben, sehe ich mit Zuversicht entgegen.
Unternehmen stehen heute unter einem immensen Druck. Einem immer härter werdenden internationalen Wettbewerb. Es geht um Schnelligkeit, Innovationen und Kosten. Dies darf jedoch keine Ausrede sein. Wir können nicht hinnehmen, dass Bekleidung für uns unter Bedingungen produziert werden, die wir hierzulande nie zulassen würden.
Aus diesem Grund hat unser Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unter der Leitung von Bundesminister Dr. Gerd Müller gesagt: Wir übernehmen Verantwortung, wir gründen das Bündnis für nachhaltige Textilien.
Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und die Bundesregierung: Gemeinsam setzen wir uns für bessere Standards in der Textilbranche ein, vom Baumwollfeld bis zum Bügel, und zwar weltweit!
Wo stehen wir derzeit mit dem Textilbündnis.
- Status Quo im Textilbündnis
Ich kann sagen, das Textilbündnis wächst immer weiter! Seit dem Start im Oktober 2014 [mit 34 Mitgliedern, 1% Marktabdeckung] haben sich die Mitglieder verfünffacht auf heute über 180 Organisationen.
- Mehr als drei Viertel [120 Unternehmen] davon sind Unternehmen und Verbände.
- Unter ihnen große Handels- und Markenunternehmen wie die Otto Group, H&M, C&A, Adidas oder Puma, aber auch Spitzenverbände wie der Einzelhandelsverband Deutschland, Textil+Mode und Außenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels
- Es sind ebenso Nachhaltigkeitspioniere wie hessnatur, Vaude, Maas Naturwaren GmbH und der IVN [Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft].
- Mehr als 20 Nichtregierungsorganisationen und fünf Standardorganisationen sind Mitglied im Textilbündnis.
- Und wir als Bundesregierung sind mit verschiedenen Ressorts wie BMAS, BMUB und wir als BMZ vertreten.
„Im Textilbündnis verpflichten sich alle Mitglieder, gemeinsam daran zu arbeiten, dass unsere Kleidung nach anspruchsvollen Standards hergestellt wird.“
Uns ist allen klar, dass wir nur im breiten Bündnis [mit verschiedenen Anspruchsgruppen, Perspektiven und Ressourcen] etwas in der Branche verändern können. Vor allem wenn wir alle gemeinsam Verantwortung übernehmen, dann muss niemand fürchten, sich schlechter zu stellen. Wenn er auf bessere Bedingungen achtet – auf faire Löhne, Arbeits- und Umweltschutz über die gesamte Lieferkette hinweg.
Im Textilbündnis verpflichten sich alle Mitglieder, gemeinsam daran zu arbeiten, dass unsere Kleidung nach anspruchsvollen Standards hergestellt wird.